Novalis

Novalis ist der selbstgewählte Künstlername Friedrich von Hardenbergs, der am 2. Mai 1772 in Oberwiederstedt geboren wurde und bereits 1801, knapp 29 Jahre alt, gestorben ist. Er eignete sich eine universale Bildung an, studierte Jurisprudenz, Mathematik, Philosophie, besuchte die Bergakademie und drang tief in die Gedankenwelt der deutschen idealistischen Philosophie jener Zeit und in die christliche Theosophie von Jakob Böhme, Franz von Baader und Franz Hemsterhuis ein. Novalis ist der Dichter-Seher oder der Dichter-Prophet der Deutschen schlechthin. Er erstrebte die Wiedergewinnung eines neuen spirituellen Bewußtseins, und sein gesamtes Werk diente diesem Ziel. Mit großer Liebe hing er an der von spiritueller Weisheit durchdrungenen Urzeit der Menschheit und verzehrte sich in Sehnsucht nach einer Erneuerung dieses Zustandes in der Zukunft. „Heinrich von Ofterdingen“ ist deshalb kein „Bildungsroman“, wie man gesagt hat, sondern die schrittweise Einweihung des jungen Heinrich in die spirituellen Geheimnisse der Welt. Novalis’ Gesamtwerk bezeichnet die Morgenröte eines neuen Bewußtseins, in dem spirituelles Wissen sich mit den Herzens- und Verstandeskräften des modernen Menschen verbindet. Übereinstimmend mit dem von ihm gewählten Namen „Novalis“ ist er ein „Erneuerer“ der Weisheit und ein Pionier der Zukunft.

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